Was haben der Besuch bei einem Zahnarzt und bei einem Anwalt gemeinsam?

Sie müssen den Mund aufmachen.

Was Ihr Anwalt für Sie tun kann, hängt nämlich auch entscheidend davon ab, welche Informationen er von Ihnen bekommt.

1. Was ist Ihnen wichtig?

Bevor Sie einen Anwalt kontaktieren, sollten Sie sich idealerweise schon einmal Gedanken darüber machen, was Sie sich von diesem Termin erwarten.

Da geht es zum einen um das „Drumherum“ der Anwaltswahl. Bevorzugen Sie den Einzelanwalt vor Ort oder die (möglicherweise weiter entfernt liegende) Großkanzlei? Fühlen Sie sich besser bei Männern oder bei Frauen aufgehoben? Spricht Sie die Webseite des Anwalts an oder haben Sie spontan das Gefühl, mit diesem Menschen eher nicht reden zu wollen?

Es ist aber auch wichtig zu wissen, welche rechtlichen Probleme gelöst werden sollen. Geht es Ihnen beispielsweise hauptsächlich um Rechtssicherheit oder lieben Sie es eher, Gestaltungsspielräume auszureizen – auch wenn dies auf Kosten der Rechtssicherheit gehen sollte?

2. Erzählen Sie mal

Überraschend, aber wahr: Die meisten Anwälte sind keine Gedankenleser. Sobald Sie also den Anwalt Ihres Vertrauens gefunden haben, sollten Sie ihm alle relevanten Informationen mitteilen. Erzählen Sie, was Ihnen Kopfzerbrechen bereitet, welche Lösung Sie sich wünschen und wie viel Unsicherheit Sie in Ihrem Leben in Kauf zu nehmen bereit sind.

Falls Sie befürchten, im Angesicht eines Anwalts Wichtiges zu vergessen, bietet es sich an, bereits im Vorfeld aufzuschreiben, was Sie alles erwähnen wollen. Dann müssen Sie nur noch daran denken, Ihren Merkzettel auch zum Termin mitzunehmen!

Rechtlich unbeachtliche Informationen lassen sich später immer noch aussortieren, Informationslücken aber nicht automatisch schließen. Also raus mit der Sprache!

Eine umfassende Information erlaubt es darüber hinaus Ihrem Anwalt, den Sachverhalt besser einzuschätzen. Unangenehme Überraschungen nach dem Motto „Wenn ich das VORHER gewusst hätte!“ lassen sich so eher vermeiden.

Fazit:.

Je mehr Ihr Anwalt von Ihnen weiß, desto besser kann er sich auf Sie einstellen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich bewusst machen, was Ihnen wichtig ist und dies auch Ihrem Anwalt mitteilen.